• Das falsche Auto: Reimunds Auto muss zum TÜV, deswegen ist er heute morgen mit meinem Auto an Bou und mir vorbei zur Arbeit gefahren. Obwohl Bou nur ein paar Schritte von mir entfernt war, hat er schon beim Heranfahren des Autos höchst aufmerksam geschaut und ist dann beinahe in Panik hinter dem Auto her gerannt. Erst nach mehrfachem Rufen hat er mich registriert, ist gekommen und hat ein gaaaaaanz langes Krauli zur Beruhigung gebraucht. Dass "sein" Auto wegfährt und die Chefin trotzdem noch da sein kann, das konnte er sich wohl nicht vorstellen.
  • Eignungstest Therapiehundeschule: Bou hat die Trainer gleich als erstes damit überrascht, dass er (als einziger), nachdem Frauchen den Raum verlassen hatte, sich hingesetzt hat, um zu warten, bis sie wieder kommt. Geräusche haben ihn dabei überhaupt nicht gestört. Alle weiteren Tests hat er gut bestanden, bemerkenswert war nur ein bestimmter Test in meiner Gegenwart. Da kam nämlich eine Helferin bedrohlich auf ihn zu, angezogen mit einem dicken Mantel, die Kapuze so weit übergezogen, dass man das Gesicht nicht mehr gesehen hat. Dazu hatte sie auch noch einen Stock und hat damit immer wieder aufgestampft. ALLE anderen Hunde haben sich hinter Frauchen versteckt und die Lösung dieses Problems dem Chef überlassen. Kommentar der Trainerin: "Friss bitte nicht mich, kannst du bitte zuerst meinen Chef fressen???"  Bou kam zu mir und hat Hilfe gesucht, sogar massiv mit Hochspringen. Ich sollte mich aber nicht rühren und ihn ignorieren, und als er eingesehen hat, dass er keine Hilfe bekommen wird, ist er von mir weggegangen und hat sich im Dreieck zu Bedrohung und mir aufgestellt und dann den "Feind" auf sich gelenkt und zu beschwichtigen versucht. Daraufhin wurde das Ganze sofort abgebrochen und die Situation aufgelöst, die Helferin hat den Mantel abgeworfen und Wurst verteilt. Kommentar bei uns: "Jo, du hast halt 'nen Hovi, ne?!" Aber wie mutig von ihm, ich bin ganz stolz!

  • Der "Deckrüde": Mein Bruder ist zu Besuch gekommen, aber mit seinem kleinen Auto, das Bou noch nicht kannte. Bou stand auf der Terrasse, hat das Auto gesehen, ist laut fiepsend raus- und dann direkt zum Kofferraum gerannt, nach der zu Besuch kommenden Hündin schauen... Erst danach ist ihm aufgefallen, wer da eigentlich VORNE im Auto sitzt und er hat das Begrüßungstheater gestartet.
  • Die Banane: Weil Bou ein bißchen Durchfall hatte, haben wir mal ausprobiert, ob er Banane mag - von Klara in Scheibchen auf einem Teller präsentiert und handgefüttert hat Bou es sich schmecken lassen. Am nächsten Tag hat er wieder Banane bekommen, diesmal allerdings in groben Stücken zur Selbstbedienung. Folge: ein zutiefst vorwurfsvoller Blick auf den Napf. Also wurden die Bananenstücke testhalber zerkleinert, und siehe da: jetzt konnte der Hovawart sie fressen! Man sollte nicht glauben, dass er im Maul Reißzähne hat, die Knochen bearbeiten können und mit Bananen sicher kein Problem hätten...
  • Osterschmuck: Bou versteht die Welt nicht mehr: da holt seine Klara aus einem Karton Eierschachtel nach Eierschachtel raus, in den Schachteln sind sogar (ausgeblasene, bemalte) EIER und dann hängt sie die Eier an einen Strauß, statt sie ihrem Hund zu füttern!!! Seit wann gibt es denn so was??? Er hat das gesamte Schmücken hochkonzentriert und zunehmend entsetzt beobachtet und konnte die ganze Zeit weder Apfel noch Knochen fressen. Zum Wegwerfen komisch!
  • Der eingesperrte Hund: Poldis Frauchen hat mal wieder Bou "entführt" und diesmal nach dem Spaziergang beide mit in die Wohnung genommen. Weil dann Besuch von einer eher hundeängstlichen Freundin kam, hat sie beide Hunde in die Küche gesperrt und die Glasschiebetür geschlossen. Poldi kennt das wohl, Bou jedoch nicht, deshalb hat er vorsichtig, aber beharrlich an die Glastür getappst und dabei so jämmerlich ausgesehen, dass die Tür geöffnet wurde. Bou kam ins Wohnzimmer, hat sich einen Liegeplatz an der Wand gesucht und ist nahezu sofort eingeschlafen. Wenn schon die eigene Familie nicht da ist, müssen es wenigstens andere Menschen sein...
  • Der Wachhund: Neulich kam ich mit Bou im Auto von Klaras Sport zurück, als gerade der Austräger von Werbeblättchen an unserem Briefkasten war. Bou hat im Auto wild zu toben begonnen ("MEIN Hof, MEIN Garten, RAUS DA!!! Auch wenn ich im Auto bin!!!"), deshalb habe ich langsam gemacht mit Einparken und Aussteigen. ICH habe niemanden mehr im Hof gesehen, als ich Bou rausgelassen habe. Er aber ist sofort zum Briefkasten und dann zur Straße gerannt - weiterhin wütend bellend - und dann an der ganzen langen Grundstücksgrenze entlang immer weiter bellend zu den Nachbarn. Dort wurde der junge Mann gestellt, zur Salzsäule erstarrt mit dem Gesicht zum Rosenbogen und hinter sich dem bellenden Bou. Der wußte jetzt nur nicht so recht, was er nun als nächstes mit dem "gefangenen Einbrecher" machen sollte. Als ich endlich da war, habe ich mich natürlich entschuldigt und Bou nach Hause gebracht. Aber ein bißchen stolz war ich schon auf meinen Hofwächter!
  • Reaktionen auf Bou: Vor kurzem fuhren hier eine Mutter und ihre Tochter im Grundschulalter auf Fahrrädern vorbei, Bou stand im Hof und hat auf mich gewartet, weil ich auch losfahren wollte. Die Mutter hat ihre Tochter ermahnt, nicht anzuhalten und den Hund nicht zu streicheln. Die Tochter hat das brav gemacht, aber ihrer Mutter erklärt: "Das ist der Bou, Mama, der ist cool!"

  • Der spielende Hund: Besuch bei Oma und Treffen mit der Familie meines Bruders. Der wurde am nächsten Tag gleich morgens noch vor der Dusche im Flur abgepasst und heftig zum Spielen aufgefordert. Er hat sich darauf eingelassen und wähnte sich schon als Sieger, als er Bou zwischen Sofa und Couchtisch gedrängt hatte. Bou hat sich mit einem eleganten Sprung über den Couchtisch "befreit" und natürlich sofort weiter gebellt und getobt. Heiner konnte vor Lachen leider nicht mehr weiterraufen...
  • Der kuschelnde Hund: Bei meiner Mutter zu Besuch hat Bou mal wieder seine dortige "Gelegenheitsfreundin" Kritschi getroffen, eine gleichalte, kastrierte italienische Doggendame. Mittags sind die beiden nur gerannt, aber beim abendlichen Treffen haben sie nach der Rennerei wild gerauft und dann intensiv und lange gekuschelt und geschmust. Anders kann man das nicht nennen: Bou durfte auf ihr liegen (sie auf dem Rücken, Bou obendrauf), sie lagen aber auch eng nebeneinander beide auf dem Rücken und haben sich dabei ganz vorsichtig beknabbert oder an Maul und Schnauze geschleckt. Zwischendurch kurzes Anfiepen und dann weiterkuscheln. Bou wollte gar nicht gehen.
  • Der Aufpasser: Beim Spaziergang gab es eine richtig lustige Situation. Bou hat mal wieder Kaja beim Ausgraben von Mäusen bewacht und uns voraus laufen lassen. Als ich ihn dann gerufen habe, hat er heftig mit sich gekämpft und man hat richtig den Interessenkonflikt gesehen: einerseits Kaja, die nicht mitkommen wollte, andererseits die Chefin, die ruft. Bou hat ein paar Schritte auf mich zu gemacht, ist dann aber umgekehrt und hat Kaja angestupst, damit sie mitkommt. Auf erneutes Rufen hin hat er sich dann sichtlich ungern auf den Weg zu mir gemacht, sich aber nochmal nach seiner Freundin umgeschaut. Bei mir gab es großes Lob, das hat ihm natürlich gefallen. Als er laufen durfte, ist er aber sofort zurück zu Kaja, damit die nicht verloren geht. Merke: der Mensch findet im Zweifel den Weg allein!
  • Der kinderfreundliche Hund: Bou war gerade 3 Wochen bei uns, da sind wir mit ihm zu meiner Mutter zu Besuch gefahren. Im fremden Haus und Garten traf er dann auch noch auf die Familie meines Bruders mit Säugling, Kleinkind und einem älteren hundebegeisterten Kind. Bou hat den ungewohnten Lärmpegel und den ganzen Trubel sehr gut weggesteckt und seinen Stress im Garten an Gras abreagiert, das er wild ausgerissen und zerfetzt hat. Zu den Kindern war er schon damals die ganze Zeit extrem geduldig. Da war ich das erste Mal richtig stolz auf meinen Hund.